Young European Cinephiles

JEDES JAHR LÄDT LUCAS JUGENDLICHE AUS EUROPA EIN, IHRE VISION VON KINO GEMEINSAM ZUM AUSDRUCK ZU BRINGEN. In die­sem Jahr prä­sen­tie­ren sechs Jugendliche aus Bulgarien, Griechenland und Deutschland ihre eige­ne Filmauswahl zum Thema „Wachsen“ und freu­en sich, mit dem LUCAS-Publikum ins Gespräch zu kommen.

Filme über das „Wachsen“ bewe­gen LUCAS seit der ers­ten Stunde. Schon immer ver­fol­gen wir Figuren in einem Alter mit den größ­ten Entwicklungssprüngen, mit auf­re­gen­den wie beängs­ti­gen­den Veränderungen von Körper und Geist, ob in Kindergeschichten oder Coming-of Age-Erzählungen. Höchste Zeit, dass sich die »Young European Cinephiles« mit einem Thema beschäf­ti­gen, das sie selbst stark betrifft.

„Through emo­tio­nal jour­neys, film cap­tures the spi­rit of what it is to grow. It gives a chan­ce to both crea­tors and audi­en­ces to reflect on who they are and who they want to be”, meint Spyros aus Griechenland. „Regardless of the emo­ti­on, we grow along­side it”, ergänzt Radoslava aus Bulgarien.

Seit dem Frühjahr fei­len sie mit Hilfe von inten­si­ven Recherchen und Onlineworkshops an ihrer eigens kura­tier­ten Filmreihe. Ziel ist es, ihre Deutung und Perspektive in einer qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Auswahl aus­zu­drü­cken. Besonders wich­tig ist den »YECs«, weni­ger bekann­te Werke ins Rampenlicht zu stel­len und ver­schie­de­ne Facetten des Themas abzudecken.

Ein bedeu­ten­der Teil ihres Interesses gilt der Charakterentwicklung: an Erfahrungen zu wach­sen und aus Fehlern zu ler­nen. „To beco­me a bet­ter per­son through life-sha­ping expe­ri­en­ces”, fasst Helena aus Deutschland zusam­men. Konfliktreicher, aber nicht weni­ger fas­zi­nie­rend, emp­fin­den sie Geschichten vom Erwachsenwerden abseits der gesell­schaft­li­chen Normen, vom Ausbrechen aus sozia­len Zwängen und Erwartungen; das Auflehnen gegen „social ste­reo­ty­pes”, so Fotis aus Griechenland.

Zugespitzt wol­len sie den Blick auf Persönlichkeiten wer­fen, die auf­grund ihrer Überzeugungen unter­drückt wer­den und das damit ver­bun­de­ne Wachsen von auto­ri­tä­ren Strukturen auf­zei­gen. „Not ever­y­thing that grows is as good as we think it is, and we wan­ted to show that“, sagt Radoslava. Doch selbst aus Enttäuschung las­se sich Kraft zie­hen, fin­det Ida aus Bulgarien: „Learning how to hand­le dis­ap­point­ment and rea­li­zing that things don’t always go the way we hope.“

Trotz aller Widerstände ist die Gruppe gespannt dar­auf, wie das Publikum ihre Auswahl auf­neh­men wird – ob als Neuentdeckung oder Wiedersehen. „Es ist inter­es­sant, einen Film nach zehn Jahren mit neu­en Augen zu sehen. Filme kön­nen auch altern!“, meint Arthur aus Deutschland.

Arthur Grieben | Quelle: DFF
Fotis Papadopoulos | Quelle: DFF
Helena Polic | Quelle: DFF
Radoslava Radkova | Quelle: DFF
Ida Tosheva | Quelle: DFF
Spyros Theodoropoulos | Quelle: DFF

Zur Filmauswahl der »Young European Cinephiles« geht es hier entlang:

PERSEPOLIS

FR/US 2007. R+DB: Vincent Paronnaud, Marjane Satrapi.

BOY AND THE WORLD

BR 2013. R+DB: Alê Abreu.