LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans
#47 vom 5. bis 11. Oktober 2024
Licht aus und Film ab bei LUCAS #47: Vom 5. bis 11. Oktober 2024 präsentiert Deutschlands ältestes Filmfestival für junges Publikum preisverdächtige Filmkunst für alle von drei Jahren bis 18plus. Familien und Filmfans aller Altersgruppen erwarten herausragende Kinoerlebnisse in Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden.
Herzstück von LUCAS sind die Wettbewerbe in den Sektionen »Kids«, »Teens« und »Youngsters«. Ergänzend zum Wettbewerbsprogramm zeigt das Festival Klassiker der Filmgeschichte, Kurzfilme für die Allerjüngsten und weitere, teils von Kindern und Jugendlichen gestaltete Programme. Während der Festivalwoche liegt ein besonderer Fokus auf den Filmgesprächen, in denen Filmschaffende aus aller Welt mit dem Publikum in Dialog treten.
Partizipation heißt bei LUCAS »Mitmischen!«: Als Moderator:innen, Jurymitglied oder Filmkritiker:innen, als Festivalreporter:innen oder Kurator:innen werden junge Menschen in vielfältiger Hinsicht zum Mitgestalten des Festivalgeschehens eingeladen.
Für Vertreter:innen der Filmbranche finden Fachtagungen und Podiumsdiskussionen statt, die sich mit Themen der Filmbildung und aktuellen Tendenzen der Kinder- und Jugendfilmproduktion auseinandersetzen.
LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans wird vom DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V. veranstaltet.
Wettbewerbe und Preise
Wettbewerbe
In den Wettbewerben der Sektionen »Kids«, »Teens« und »Youngsters« präsentiert LUCAS eine Auswahl herausragender internationaler Spiel‑, Dokumentar‑, Animations- und Experimentalfilme. 2024 gehen insgesamt 21 Langfilmbeiträge sowie 18 Kurzfilmbeiträge ins Rennen um die begehrten LUCAS-Preise.
Die Langfilme haben eine Spieldauer von mehr als 59 Minuten und sind noch nicht in deutschen Kinos angelaufen. Eine Auswahlkommission ist auf Festivals und Branchentreffen unterwegs, um aus den stärksten aktuellen Produktionen weltweit Wettbewerbsbeiträge für die Sektionen »Kids«, »Teens« und »Youngsters« zu wählen. Nicht Premierenstatus, sondern einzig Qualität entscheidet!
Mit seinem Kurzfilmwettbewerb hat sich LUCAS in den vergangenen Jahren ein besonderes Renommee erworben. Aus den besten internationalen Einreichungen bis 30 Minuten Spieldauer stellt eine Auswahlkommission mehrere Wettbewerbsprogramme für die Sektionen »Kids« und »Teens« zusammen, viele davon Deutschlandpremieren.
Preise
Wettbewerb »Kids«
- Preis für den besten Langfilm (5.000 €) gestiftet von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen
- Preis für den besten Kurzfilm (2.000 €)
Wettbewerb »Teens«
- Preis für den besten Langfilm (5.000 €)
- Preis für den besten Kurzfilm (2.000 €)
- Preis für eine außergewöhnliche cineastische Leistung (2.000 €)
Wettbewerb »Youngsters«
- LUCAS »Youngsters« Award (5.000 €)
Alle Wettbewerbssektionen
- ECFA-Award
- Bridging the Borders Award
- Publikumspreis
Auswahlkommission 2024
Um LUCAS noch besser zu vernetzen und um den lebhaften Austausch über das Programm zu verstärken, hat das Festival jeweils eine Auswahlkommission für Lang- und für Kurzfilme berufen, die die Filme sichtet und für die Wettbewerbe »Kids«, »Teens« und »Youngsters« auswählt. Neben Julia Fleißig, der Festivalleiterin von LUCAS, setzen sich die Kommissionen aus fünf weiteren ausgewiesenen Filmexpert:innen zusammen.
Kirsten Taylor
Redakteurin, Filmvermittlerin und Autorin
Kirsten Taylor ist Redakteurin beim Filmbildungsportal kinofenster.de und freie Filmvermittlerin, unter anderem für das Projekt „Filmklassiker sehen – Filme verstehen“, das von der Deutschen Filmakademie initiiert wurde, sowie für die SchulKinoWochen. Daneben schreibt sie Filmkritiken und erstellt Filmgutachten. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Bereich Kinder- und Jugendfilm.
Stefan Stiletto
Filmpädagoge und Filmjournalist
Stefan Stiletto ist selbstständiger Filmpädagoge, Filmjournalist und Redakteur. Er konzipiert und erstellt filmpädagogische Begleitmaterialien, schreibt unter anderem für den Filmdienst, die Kinderfilmwelt, das Kinder- und Jugend-Filmportal und Kinofenster.de und leitet Fortbildungen für Multiplikator:innen sowie Workshops für Kinder und Jugendliche zu Filmbildungsthemen aller Art.
Rochus Wolff
Filmkritiker, Autor und Dozent
Rochus Wolff ist freier Filmkritiker und Autor; er publiziert u.a. bei Kino-Zeit, in Filmdienst, Kinderfilmwelt, auf dem Kinder- und Jugendfilmportal sowie in seinem Blog kinderfilmblog.de. Mit „33 beste Kinderfilme“ und „100 Kinderfilme für alle Tage“ hat er bereits zwei Bücher über Kinderfilme veröffentlicht. Er gibt darüber hinaus Workshops zu Kinderfilmen und zu Filmkritik.
Holger Twele
Journalist und Filmvermittler
Holger Twele ist freiberuflicher Filmjournalist und Filmpädagoge und seit vielen Jahren u.a. für den Bundesverband Jugend und Film, das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum und die Bundeszentrale für politische Bildung tätig.
Dr. Ursula Vossen
Produzentin und Autorin / HessenInvestFilm
Dr. Ursula Vossen hat langjährige Erfahrung als Producerin für Fernsehen und Film sowie in der Filmförderung. Sie ist Autorin zahlreicher filmwissenschaftlicher Fachbücher und ‑Artikel.
Jury 2024
Die Jurys der Wettbewerbe »Kids« und »Teens« sind paritätisch mit jungen Filmfans und Branchenprofis besetzt. Sie entscheiden über die Vergabe von fünf LUCAS-Preisen in den Wettbewerbssektionen »Kids« und »Teens«. Eine Jury junger, europäischer Filmenthusiast:innen zeichnet einen Film der Sektion »Youngsters« mit dem LUCAS »Youngsters« Award aus.
Eine Jury der ECFA vergibt an ihren europäischen Kinderfilmfavoriten den ECFA Award, seit 2018 verleiht Cinema Without Borders einen Preis an einen Wettbewerbsfilm und über den Publikumspreis entscheiden die Festivalbesucher:innen.
Jury Wettbewerb »Kids«
Alexander Boskamp (11)
Lycée Français Victor Hugo, Frankfurt
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Alexander liebt es, Filme zu kritisieren und hat sich deshalb als Jurymitglied bei LUCAS beworben. Am liebsten schaut er Kinofilme mit seinem Vater und bevorzugt Stille, um voll in das Geschehen auf der Leinwand eintauchen zu können. Besonders liegt ihm die zauberhafte Welt der HARRY POTTER-Reihe am Herzen, daher wünscht er sich auch mehr Fantasyfilme im Kino. 3D-Vorstellungen sind für ihn ein außergewöhnliches Spektakel, das man zuhause nicht nachstellen kann.
Elena Enchev (11)
Diltheyschule, Wiesbaden
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Elena hat eigentlich eine ganze Menge Hobbys: Sie tanzt, fechtet, spielt Kontrabass und Klavier, spricht drei Fremdsprachen – doch der Film hat es ihr besonders angetan. Am liebsten geht sie gemeinsam mit ihren Eltern, Klassenkameraden oder Freundinnen ins Kino, um sich im Anschluss mit ihnen über das Gesehene austauschen zu können. Gerne würde sie mehr reale Geschichten und Charaktere sowie mehr Kinderfilme, die auch für Erwachsene nicht langweilig sind, sehen.
Daria Luíc (12)
Neues Gymnasium Rüsselsheim
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Daria hat sich bei LUCAS als Jurymitglied beworben, weil sie es spannend findet, internationale Filme zu schauen. Zugleich ist sie begeistert von dem Arbeitsfeld der Filmkritik. Wenn sie im Kinosaal sitzt und das Licht ausgeht, verspürt sie Neugierde, aber auch eine tiefe Entspannung und Gewissheit darüber, dass sie die nächsten zwei Stunden in einer anderen Welt sein darf. Besonderes Augenmerk legt sie dabei auf schauspielerische Leistungen sowie auf die Kulisse.
Margret Albers (Deutschland)
Medienwissenschaftlerin und Projektmanagerin
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Margret Albers‘ Leidenschaft gilt Kindermedien, den fantastischen Genres und dem Außergewöhnlichen. Sie ist für den Förderverein Deutscher Kinderfilm e.V. tätig – dabei auch für die Projekte „Akademie für Kindermedien“ und „Der besondere Kinderfilm“ – und engagiert sich bei der European Children’s Film Association (ECFA). Des Weiteren ist sie in verschiedenen Jurys und Gremien aktiv, beispielsweise beim Grimme-Preis Kinder und Jugend oder als Jugendschutzsachverständige bei der FSK.
Herr Ambroselli (Deutschland)
Drehbuchautor und Regisseur
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Aus einer magischen Welt direkt zu LUCAS: Herr Ambrosellis Abenteuer führten ihn schon an so manch spannenden Ort, von Berliner Filmsets bis zu den Filmhochschulen in Darmstadt und Dortmund. Mit Projekten wie dem Kurzfilm HERR SCHNURRS MAGISCHER KOFFER, der 2022 bei LUCAS den »Stadtteiljury«-Award gewann, gewährt er dem jungen Publikum Einblicke in seine fantastische Wahrnehmung. Sein neuer, „besonders verrückter“ Kurzfilm mit dem Arbeitstitel JUNGS SIND HALT SO soll noch 2024 erscheinen.
Tanja Tlatlik (Deutschland)
Festivalleiterin doxs!
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Tanja Tlatlik studierte Film und audiovisuelle Medien in Bochum, Paris, Amsterdam und Montréal. Nach ihrem Studium arbeitete sie freiberuflich für Festivals im Ruhrgebiet und in Kanada, darunter HotDocs oder auch das berühmte Toronto Film Festival. Seit 2022 leitet sie das Duisburger Filmfestival doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche, außerdem ist sie regelmäßig als Programmberaterin und Jurymitglied für andere Festivals in ganz Europa im Einsatz.
Jury Wettbewerb »Teens«
Leon Dill (17)
Kurt-Schumacher-Schule, Karben
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Leon teilt gerne seine Meinung zu einem Film mit Gleichgesinnten und hat sich deshalb als Jurymitglied bei LUCAS beworben. Ihm ist es vor allem wichtig, dass bei einem Film das Gesamtpaket stimmt: Ein gutes Drehbuch, die passenden Darstellenden, Humor und ein spannendes Setting stehen für ihn an erster Stelle. Er schreibt selbst Bücher und entwickelt spannende Geschichten, die er irgendwann vielleicht einmal verfilmen möchte.
Walina Kamal (16)
Strothoff International School, Dreieich
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Für Walina zeichnet sich ein guter Film nicht nur durch eine gute Kameraführung, Licht und Schauspiel aus, sondern dadurch, dass seine Handlung zudem über eine Moral oder Botschaft verfügt. Dieser Haltung entstammt auch ihr Interesse an nicht perfekten Charakteren mitsamt ihrer individuellen Ansichten und Argumente. Zudem schreibt und dreht sie selbst Kurzfilme. Sie erhofft sich vom Festival Einblicke in neue Perspektiven des Kinos.
Leni Walter (14)
Wöhlerschule, Frankfurt
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Leni mag am liebsten Filme, die emotional und tiefgründig sind, aber auch bei schwierigen Themen den Humor nicht verlieren. Für diese Eigenschaften schätzt sie auch ihren Lieblingsfilm, Caroline Links DER JUNGE MUSS AN DIE FRISCHE LUFT. Bei LUCAS freut sie sich vor allem darauf, das Klassenzimmer für eine Woche gegen das Kino zu tauschen und dabei Filme zu sichten, die man sonst nicht so einfach sehen würde.
Marion Røst Heimlund (Norwegen)
Programmdirektorin BFF Kristiansand
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Marion Røst Heimlund ist seit 2007 in der Filmbranche tätig und arbeitete unter anderem bereits mit dem Internationalen Filmfestival Tromsø zusammen. Seit 2021 ist sie Programmdirektorin beim BFF Kristiansand, Norwegens größtem internationalen Kinderfilmfestival, sowie Kinder- und Jugendvertreterin im Vorstand der Norwegian Federation of Film Societies. Bei ihrer Arbeit ist es ihr besonders wichtig, Kinder und Jugendliche in Entscheidungsprozesse einzubeziehen.
Stefan Huber (Österreich)
Leitung Filmvermittlung im Österreichischen Filmmuseum
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Seit 2012 organisiert Stefan Huber Veranstaltungen für die Abteilung Filmvermittlung im Österreichischen Filmmuseum, deren Leitung er 2019 übernommen hat. Darüber hinaus beteiligt er sich an (inter)nationalen Vermittlungsprojekten, ist Teil diverser Jurys und auch als Moderator tätig. Er studierte Deutsche Philologie in Wien und Barcelona, war bis 2006 an der Schnittstelle Film/Radio tätig und ist zusätzlich Lebens- und Sozialberater in Ausbildung und unter Supervision.
Noy Levin (Israel)
Filmemacherin und ‑vermittlerin
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Noy Levin studierte an der Steve Tisch School of Film and Television der Universität Tel Aviv. Sie ist eine leidenschaftliche Geschichtenerzählerin und hat mehrere Drehbücher für Kurzfilme sowie Theaterstücke für junges Publikum geschrieben und bei ihnen Regie geführt. Bis 2023 war Noy künstlerische Leiterin des Tel Aviv International Children’s Film Festival. Bei ihren vielen Engagements setzt sie sich für kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche ein.
Jury Wettbewerb »Youngsters«
Iker Acosta Narváez (17, Spanien)
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Iker schaut mindestens fünf Filme pro Woche. Dabei taucht er in eine ganze Menge verschiedener Genres und Welten ein, am liebsten würde er jedoch einmal seinen Lieblingsregisseur Xavier Dolan treffen. Unter anderem interessiert sich Iker, der selbst Filmemacher werden will, für dessen Arbeitsprozesse, seine ständige Wandlungsfähigkeit und sein breit gefächertes Portfolio. Welche Art von Filmen Iker gerne schaut, ist tagesformabhängig, am meisten packen ihn aber Dramen und (Psycho-)Thriller.
Josefine Fiedler (17, Deutschland)
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Josefine träumt davon, Schauspielerin zu werden und in Zukunft mal in einem Film mitzuspielen. Sie liebt Kino vor allem dafür, dass es mit den Gefühlen des Publikums spielt: Filme können Freude bereiten, Trauer auslösen, Meinungen verändern oder Perspektiven nachvollziehbar machen. Dies spiegelt sich auch in ihrem Lieblingszitat aus der Marvel-Serie LOKI wider: „Niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.“
Tanja Landgreen (18, Dänemark)
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Filme haben Einfluss auf die eigene Persönlichkeit – das findet auch Tanja, die häufig bemerkt, dass sie Verhaltensweisen aus einem Film in ihren Alltag übernimmt. Für sie bringt das Kino Menschen aller Art zusammen. Ihr Lieblingszitat der Figur Tinkerbell aus dem PETER PAN-Universum lässt ihr Selbstwertgefühl immer wieder steigen: „Wenn du dich nicht zwischen ihr und mir entscheiden kannst, dann nimm sie. Denn wenn du mich wirklich geliebt hättest, dann hätte es nie eine zweite Wahl gegeben.“
Noa Lopez Rodriguez (17, Spanien)
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Noa traut sich noch gar nicht wirklich, sich als Cinephile zu bezeichnen, denn eigentlich schaut sie gar nicht so häufig Filme. Doch wenn sie mal im Kino ist, hat sie immer eine gute Zeit, deswegen möchte sie das Thema Film mehr in ihren Alltag integrieren. Aktuell sind Musicals ihr favorisiertes Genre. Das ist auch der Grund, wieso sie einmal Lin-Manuel Miranda kennenlernen möchte, dessen Musical Hamilton sie aus der Aufnahme der Broadway-Inszenierung von Thomas Kail kennt.
Ayelén Gabriela Molina-Heimlund (16, Norwegen)
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Für Ayelén wird ein Film zu etwas Besonderem, wenn er auch nach dem Abspann weiter bei ihr bleibt, sie begleitet und dazu einlädt, kritisch über ihn nachzudenken. Aus ihrer Sicht mag ein Film allein nicht die Welt verändern, aber er ist sehr wohl dazu imstande, ihre Sichtweise auf ihre eigene Welt zu wandeln und ihren Horizont zu erweitern. Für sie ist das Kino vordergründig ein Ort der Geschichten, aber auch der Freundschaft und des Austauschs.
Tiffany Nguyen (17, Deutschland)
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Der erste Film, mit dem sich Tiffany richtig intensiv auseinandergesetzt hat, war Lars von Triers NYMPHOMANIAC. Das Drama hat sie „wahnsinnig neugierig“ gemacht, weil sie es zunächst nicht verstanden hatte, doch nach einer ausführlichen Recherche war sie begeistert von dieser Art von radikalem und skandalösem Kino. Sie mag Filme besonders gern, wenn sie Raum für unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten lassen, weswegen sie auch Gefallen an den Werken von Christopher Nolan und Denis Villeneuve findet.
ECFA-Jury 2024
Die Jury der European Children‘s Film Association (ECFA) besteht aus europäischen Expert:innen der Kinder- und Jugendfilmszene. In diesem Jahr vergibt Margret Albers (Jury Wettbewerb »Kids«) gemeinsam mit Stefan Huber und Noy Levin (beide Jury Wettbewerb »Teens«) den ECFA-Award an ihren europäischen Kinderfilmfavoriten. Der Preis qualifiziert die Filme für den jährlichen Wettbewerb um den Preis für den „Best European Children’s Film of the Year“, der während der Internationalen Filmfestspiele Berlin verliehen wird.
Margret Albers (Deutschland)
Medienwissenschaftlerin und Projektmanagerin
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Margret Albers‘ Leidenschaft gilt Kindermedien, den fantastischen Genres und dem Außergewöhnlichen. Sie ist für den Förderverein Deutscher Kinderfilm e.V. tätig – dabei auch für die Projekte „Akademie für Kindermedien“ und „Der besondere Kinderfilm“ – und engagiert sich bei der European Children’s Film Association (ECFA). Des Weiteren ist sie in verschiedenen Jurys und Gremien aktiv, beispielsweise beim Grimme-Preis Kinder und Jugend oder als Jugendschutzsachverständige bei der FSK.
Stefan Huber (Österreich)
Leitung Filmvermittlung im Österreichischen Filmmuseum
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Seit 2012 organisiert Stefan Huber Veranstaltungen für die Abteilung Filmvermittlung im Österreichischen Filmmuseum, deren Leitung er 2019 übernommen hat. Darüber hinaus beteiligt er sich an (inter)nationalen Vermittlungsprojekten, ist Teil diverser Jurys und auch als Moderator tätig. Er studierte Deutsche Philologie in Wien und Barcelona, war bis 2006 an der Schnittstelle Film/Radio tätig und ist zusätzlich Lebens- und Sozialberater in Ausbildung und unter Supervision.
Noy Levin (Israel)
Filmemacherin und ‑vermittlerin
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Noy Levin studierte an der Steve Tisch School of Film and Television der Universität Tel Aviv. Sie ist eine leidenschaftliche Geschichtenerzählerin und hat mehrere Drehbücher für Kurzfilme sowie Theaterstücke für junges Publikum geschrieben und bei ihnen Regie geführt. Bis 2023 war Noy künstlerische Leiterin des Tel Aviv International Children’s Film Festival. Bei ihren vielen Engagements setzt sie sich für kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche ein.
Cinema Without Borders
„Cinema Without Borders“ ist ein internationales Netzwerk aus Akteur:innen der Filmbranche, das sich für die Themen Diversität, Inklusion und soziale Gerechtigkeit im Film einsetzt. „Cinema Without Borders“ vergibt jährlich auf ausgewählten Filmfestivals den „Bridging the Borders Award“. Der Preis würdigt Filme, die Menschen über geografische, religiöse, ethnische, kulturelle und ökonomische Grenzen hinweg näherbringen und Fragen der sozialen Gerechtigkeit behandeln.
Die Mitglieder der „Cinema Without Borders“ Jury 2024 sind Keely Badger, Susan Morgan Cooper, Arameh Etemadi, Chale Nafus und Bijan Tehrani.
Keely Badger
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Keely Badger ist die Gründerin und Chief Marketing Officer von 360 MEDIA Consulting, einer von einer Frau geführten digitalen Marketingagentur für Geschichtenerzähler, Changemaker und Marken, die an vorderster Front der sozialen Wirkung und Innovation arbeiten. Keely entwickelte eine Liebe für das transformative Potenzial des Dokumentarfilms, um Brücken zwischen Gemeinschaften zu schlagen und ein kritisches Bewusstsein zu wecken. In den letzten 15 Jahren hat sie im öffentlichen und privaten Sektor gearbeitet und dabei soziales Kino als Werkzeug eingesetzt, um das Publikum zu sinnvollem Handeln zu inspirieren.
Susan Morgan Cooper
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Susan Morgan Cooper ist Regisseurin, Produzentin und Autorin. Zu ihren Werken gehören unter anderem die Dokumentarfilme TO THE MOON AND BACK (2016), HOPPER (2013) und MULBERRY CHILD (2012).
Arameh Etemadi
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Arameh Etemadi ist eine vielseitige Medienfachfrau mit umfassender Erfahrung in den Bereichen Fernsehproduktion, Dokumentarfilmregie, Journalismus und Filmkritik. Seit 2007 ist sie als Filmkritikerin für das Iranian Film Magazine tätig, wo sie für ihre aufschlussreichen Artikel und Filmkritiken bekannt ist. Im Jahr 2014 wurde sie von der Iranian Society of Film Critics and Writers (ISFCW) mit dem Preis für die beste künstlerische Interviewerin ausgezeichnet.
Chale Nafus
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Chale Nafus wurde in Dallas geboren, besuchte öffentliche Schulen, verbrachte die Sommer auf der Ranch seiner Schwester in Comanche County in den 1950er Jahren, lernte Spanisch von Mitschülern und träumte davon, Dallas zu verlassen. Nach dem Besuch der University of Texas in Arlington, der Universidad Autónoma de México und der UT Austin begann er eine lange Lehrtätigkeit an verschiedenen Colleges. Als er 1998 in den Ruhestand ging, verbrachte er vier Jahre mit Reisen und Schreiben, bevor er bei der Austin Film Society als Programmdirektor tätig wurde. Jetzt ist er völlig im Ruhestand und freut sich, in den Vorständen der Austin Film Society und des OUTsider Fest sowie in den Beratungsausschüssen von IndieMeme und Cine Las Americas zu arbeiten.
Bijan Tehrani
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Bijan (Hassan) Tehrani, Gründer und Chefredakteur von Cinema Without Borders, ist Filmregisseur, Schriftsteller und Filmkritiker. Sein erster Artikel erschien vor 45 Jahren in einer wöchentlichen Filmpublikation im Iran. Bijan gründete vor achtzehn Jahren Cinema Without Borders, eine Online-Publikation, die sich der Förderung des internationalen Kinos in den USA und auf der ganzen Welt widmet, und arbeitet immer noch als Chefredakteur. Bijan ist außerdem seit 45 Jahren Kolumnist und Filmkritiker für iranische Monatszeitschriften, die mit Film zu tun haben. Er hat auf internationalen Filmfestivals und Buchmessen mehrere Preise für seine Kurzfilme und Kinderbücher sowie für seine Verdienste um das internationale Kino erhalten.
Filmgäste 2024
Auch für seine 47. Ausgabe begrüßt LUCAS zahlreiche Filmgäste vor Ort in den vier Festivalkinos oder in einem Online-Gespräch. Alle Filmvorstellungen werden von Filmver-mittler:innen begleitet. Außerdem entstehen erneut »Filmgespräche vorab« zu den Wettbewerbsfilmen im Rahmen eines »Mitmischen!«-Projekts. Dabei interviewten junge LUCAS-Alumni internationale Filmemacher:innen im TV-Studio des Medienprojektzentrum Offener Kanal Rhein-Main.
An dieser Stelle werden die Filmgäste von LUCAS #47 nach und nach bekanntgegeben.
Charly de Ville
Verantwortlich für Ton und Musik des Films SAVAGES (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Zu Gast:
13 Uhr | Kino des DFF
Susanna Haneder
Verantwortlich für das Szenenbild des Films GRÜSSE VOM MARS (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Zu Gast:
14:30 Uhr | Caligari Filmbühne
Justine Bauer
Regisseurin des Films MILCH INS FEUER (Wettbewerb »Teens« | Langfilm)
Zu Gast:
15:30 Uhr | Kino des DFF
Claire Burger
Regisseurin des Films FOREIGN LANGUAGE (Wettbewerb »Youngsters«)
Zu Gast:
18 Uhr | Kino des DFF
Roman Paul
Produzent des Films FOREIGN LANGUAGE (Wettbewerb »Youngsters«)
Zu Gast:
18 Uhr | Kino des DFF
Susanna Haneder
Verantwortlich für das Szenenbild des Films GRÜSSE VOM MARS (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Zu Gast:
10 Uhr | Kino des DFF
Leif Lindblom
Regisseur des Films THE PINCHERS’ HIGH VOLTAGE HEIST (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Zu Gast:
13:30 Uhr | Kino des DFF
Eirik Sæter Stordahl
Regisseur des Films LARS IS LOL (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Zu Gast:
14:30 Uhr | Caligari Filmbühne
Romina Tamburello
Ausführende Regie des Films VERA AND THE PLEASURE OF OTHERS (Wettbewerb »Youngsters«)
Online zu Gast:
18 Uhr | Kino des DFF
Federico Actis
Ausführende Regie des Films VERA AND THE PLEASURE OF OTHERS (Wettbewerb »Youngsters«)
Online zu Gast:
18 Uhr | Kino des DFF
Mascha Halberstad
Regisseurin des Films FOX AND HARE SAVE THE FOREST (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Online zu Gast:
8:45 Uhr | Cinéma
Justine Bauer
Regisseurin des Films MILCH INS FEUER (Wettbewerb »Teens« | Langfilm)
Zu Gast:
8:45 Uhr | Kino des DFF
Leif Lindblom
Regisseur des Films THE PINCHERS’ HIGH VOLTAGE HEIST (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Zu Gast:
11 Uhr | Cinéma
Eirik Sæter Stordahl
Regisseur des Films LARS IS LOL (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Zu Gast:
11:15 Uhr | Cinéma
Fien Troch
Regisseurin des Films HOLLY (Wettbewerb »Teens« | Langfilm)
Online zu Gast:
17:30 Uhr | Kino des DFF
Clara Serrano Llorens, Gerard Simó Gimeno
Teil des Regiekollektivs des Films THE IMMINENT AGE (Wettbewerb »Youngsters«)
Online zu Gast:
20 Uhr | Kino des DFF
Leonard Mink
Regisseur des Kurzfilms TREMOLO (Wettbewerb »Kids« | Kurzfilm)
Zu Gast:
8:45 Uhr | Kino des DFF
Jorin Gundler
Verantwortlich für den Schnitt, Ton und Szenenbild des Kurzfilms TREMOLO (Wettbewerb »Kids« | Kurzfilm)
Zu Gast:
8:45 Uhr | Kino des DFF
Lucy Cohen
Regisseurin des Films EDGE OF SUMMER (Wettbewerb »Teens« | Langfilm)
Zu Gast:
8:30 Uhr | Cinéma
Kristina Dufková
Regisseurin des Films LIVING LARGE (Wettbewerb »Teens« | Langfilm)
Online zu Gast:
11 Uhr | Cinéma
Agata Novinski
Produzentin des Films LIVING LARGE (Wettbewerb »Teens«)
Online zu Gast:
11 Uhr | Cinéma
Jeremy Purcell
Regisseur des Films PUFFIN ROCK AND THE NEW FRIENDS (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Online zu Gast:
11:15 Uhr | Kino des DFF
Leif Lindblom
Regisseur des Films THE PINCHERS’ HIGH VOLTAGE HEIST (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Zu Gast:
11:15 Uhr | Cinéma
Juan Sebastián Quebrada
Regisseur des Films THE OTHER SON (Wettbewerb »Youngsters«)
Online zu Gast:
20 Uhr | Kino des DFF
Lucy Cohen
Regisseurin des Films EDGE OF SUMMER (Wettbewerb »Teens« | Langfilm)
Zu Gast:
8:45 Uhr | Kino des DFF
Rachel House
Regisseurin des Films THE MOUNTAIN (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Grußbotschaft:
8:45 Uhr | Cinéma
Mascha Halberstad
Regisseurin des Films FOX AND HARE SAVE THE FOREST (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Online zu Gast:
11 Uhr | Cinéma
Franco García Becerra
Regisseur des Films THROUGH ROCKS AND CLOUDS (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Online zu Gast:
11:15 Uhr | Cinéma
Eirik Sæter Stordahl
Regisseur des Films LARS IS LOL (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Zu Gast:
11:15 Uhr | Kino des DFF
Muhammet Emin Altunkaynak
Regisseur des Kurzfilms THE RAFFLE (Wettbewerb »Kids« | Kurzfilm)
Online zu Gast:
17:00 Uhr | Kino des DFF
Rúnar Rúnarsson
Regisseur des Films WHEN THE LIGHT BREAKS (Wettbewerb »Youngsters«)
Online zu Gast:
19:30 Uhr | Kino des DFF
Jeremy Purcell
Regisseur des Films PUFFIN ROCK AND THE NEW FRIENDS (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Online zu Gast:
8:45 Uhr | Cinéma
Mahmut Taş
Regisseur des Kurzfilms THE ISLAND (Wettbewerb »Kids« | Kurzfilm)
Zu Gast:
9 Uhr | Cinéma
Rachel House
Regisseurin des Films THE MOUNTAIN (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Grußbotschaft:
11 Uhr | Cinéma
Franco García Becerra
Regisseur des Films THROUGH ROCKS AND CLOUDS (Wettbewerb »Kids« | Langfilm)
Online zu Gast bei der PANELDISKUSSION: Kindheit in Bildern – Kinderfilme
16 Uhr | Kino des DFF
Zoljargal Purevdash
Regisseurin des Films IF ONLY I COULD HIBERNATE (Wettbewerb »Teens« | Langfilm)
Online zu Gast:
8:45 Uhr | Cinéma
Grußworte 2024
LUCAS-Festivalleiterin
Julia Fleißig
AUF INS KINO!
Rückblende: „Polykrise“ war ein Begriff , der bereits die vergangene Festivalausgabe prägte, aber es gab Hoffnung darauf, dass dieses Jahr einige der Krisen und Konflikte überwunden sein würden. Doch es kam anders. LUCAS #47 haben wir aus Hoffnung geformt, dabei war es uns ein Anliegen, dem Gefühl der Ohnmacht, das sich hier und da breit macht, etwas entgegenzusetzen, die Krisen nicht zu verschweigen, aber in ihnen nach Resilienz zu suchen. Ein Gegengewicht zu schaffen mit Geschichten mit Zukunftsperspektiven, mit Lichtblicken, mit Lösungsansätzen. Das Kino kann Raum zum Träumen, zum Nachdenken, zum Genießen und zum Wachsen bieten, es hilft, Dinge anders zu sehen und zu verstehen, was vorher unverstanden war, es setzt Impulse – manchmal braucht es gar nicht mehr.
Als roter Faden zieht sich in diesem Jahr das „Miteinander“ durchs Programm. „Miteinander“, das mag banal klingen, ist es aber gar nicht. Für die »Young European Cinephiles« war es das übergeordnete Thema für ihre Filmauswahl bestehend aus LA HAINE, ISLE OF DOGS und KUBO AND THE TWO STRINGS, die sie in der Festivalwoche präsentieren. Bei den Filmen im Wettbewerb »Kids« erreichen die Heldinnen und Protagonisten ihre Ziele nach einigen Wendungen zusammen, sei es vereint gegen etwas wie einen heftigen Sturm, eine zickige Mitschülerin, einen größenwahnsinnigen Biber oder ausbeuterische Großkonzerne. Immer geht es aber auch um den Moment, in dem sich das Blatt wendet und aus dem ‚gegen‘ ein ‚für etwas kämpfen‘ wird: für eine gerechtere Welt, für mehr Toleranz, für mehr Inklusion, für mehr Umweltschutz.
Im Wettbewerb »Teens« brodelt es mehr, dabei bleibt vieles auf der Schwelle, obwohl die Türen manchmal weit offenstehen. Hilfreich fürs Miteinander ist es, ab und an die Perspektive zu wechseln, sich auszusetzen – irgendetwas oder irgendwem –, über Grenzen zu gehen, die man zuvor als unantastbar empfunden hatte, rauszugehen, anzuecken, sich zu streiten und sich hoffentlich zu einigen. Die starken »Teens«-Charaktere stellen sich Herausforderungen, überwinden Hürden und Hindernisse und lernen dabei meist etwas ganz anderes, als sie am Anfang ihres Wegs erwarteten. Für ein Miteinander ist auch wichtig, wo man selbst steht. Den eigenen Platz im Leben suchen, finden und behaupten, müssen die Hauptfiguren des Wettbewerbs »Youngsters« – sei es im Begehren, in der Liebe oder im Trauern.
Das Miteinander steht auch am Festivalsonntag im Mittelpunkt. Der Filmparcours »Am Set« lässt Kids einen Blick auf das Teamwork von Filmproduktionen werfen und sich aktiv mit den verschiedenen Gewerken innerhalb eines Filmteams auseinandersetzen – vom Stuntman bis zur Szenenbildnerin stellen Filmschaffende ihre Arbeit in unterschiedlichen Workshopformaten vor und laden zum Mitmachen ein. Gespannt bin ich auch auf das Panel KINDHEIT IN BILDERN – KINDERFILME, das den Auftakt einer Veranstaltungsreihe der Akademie für Kindermedien bildet und den Mangel an originären Filmgeschichten für das Alterssegment sechs bis acht Jahre in den Blick nimmt.
Allen fördernden Institutionen, allen freundschaftlich sowie partnerschaftlich verbundenen Menschen, die an unserer Seite Filmkultur für junges Publikum lebendig halten, möchte ich von Herzen danken – allen voran dem famosen LUCAS-Team.
Möge die Macht mit der Filmkunst sein, mögen unzählige Träume erweckt werden und mögen wir
miteinander neue Horizonte entdecken und fulminante Filmmomente erleben!
3 Fragen an …
Timon Gremmels,
Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur
Welche Bedeutung hat Filmkultur für eine Gesellschaft und welche Rolle spielen Filmfestivals für junges Publikum?
Kultur ist ein bedeutendes Element unserer Demokratie und Film eine ihrer kraftvollsten Ausdrucksformen. Filme sind Spiegel der Gesellschaft, verbinden Menschen, ermöglichen den Austausch von Ideen und fördern Verständnis und Toleranz für andere Lebensweisen. Damit sie ihre volle Wirkung entfalten können, müssen sie natürlich auch gesehen werden. Hier tragen Festivals wie LUCAS maßgeblich dazu bei, Filme für ein junges Publikum zugänglich zu machen.
Was kann ein Filmfestival für junges Publikum für den hessischen Filmnachwuchs leisten?
Bei LUCAS kommen junge Filmfans nicht nur mit internationalem Filmschaffen in Berührung, das Festival ermöglicht ihnen auch, selbst mit dem Medium Film in Kontakt zu treten. Beispielsweise haben Kinder und Jugendliche am Festivalsonntag, 6. Oktober, beim Filmparcours »Am Set« die Möglichkeit, Einblicke in die verschiedenen Gewerke einer Filmproduktion zu erhalten. Vielleicht setzen Angebote wie diese für manche einen spannenden Impuls für die spätere Berufswahl.
Erinnern Sie sich an ein Filmerlebnis, das Sie besonders geprägt hat?
Mein Patenkind und ich haben eine besondere gemeinsame Beziehung zum Kino: Das regelmäßige gemeinsame Filmeschauen ist uns wichtig. Ich finde es spannend zu sehen, wie sich der Filmgeschmack entwickelt, welche Schauspielerinnen und Schauspieler bei meinem Patenkind angesagt und welche Genres beliebt sind. Leider werden die Besuche langsam seltener – man möchte ja auch nicht ständig mit dem Patenonkel ins Kino! –, aber wir hatten viele tolle Filmerlebnisse zusammen, von BIBI & TINA bis RHEINGOLD.
3 Fragen an …
Mike Josef, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main und Schirmherr von LUCAS
Was macht Festivals wie LUCAS so wertvoll für junge Menschen?
Anspruchsvolle kulturelle Angebote für Kinder und Jugendliche zu schaffen, bedeutet mehr, als einen Bildungsauftrag zu erfüllen: Veranstaltungen wie das LUCAS-Filmfestival tragen wesentlich zur gesellschaftlichen Teilhabe unserer jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger bei. In Frankfurt passiert sehr viel zu diesem Thema, und ich bin besonders stolz, dass Deutschlands ältestes Filmfestival für junges Publikum mit seiner gesamten Vielfalt an partizipativen Angeboten bei uns stattfindet. LUCAS ist seit vielen Jahren eine Plattform für anspruchsvolles Kino und passt perfekt zu Frankfurt.
Welche Themenschwerpunkte des Festivals bewegen auch die Stadt Frankfurt?
Eine ganze Menge! Ich finde es zum Beispiel großartig, dass LUCAS das junge Publikum durch sein internationales Programm für andere Kulturen sensibilisiert. In Frankfurt leben Menschen aus 175 Ländern zusammen, dementsprechend ist es auch wichtig, dass ihnen allen ein angemessenes Maß an Sichtbarkeit ermöglicht wird. Besonders gespannt bin ich daher auch auf die Präsentation der Projektklasse, die sich anhand der DFF-Ausstellung NEUE STIMMEN mit dem postmigrantischen Kino der Bundesrepublik auseinandersetzen wird.
Welchen Film haben Sie zuletzt mit Ihren Kindern gesehen?
Unsere ganze Familie geht gerne ins Kino. Zuletzt haben wir uns ALLES STEHT KOPF 2 angeschaut. Das war sehr lustig, den ersten Teil hatten wir auch schon gesehen.
3 Fragen an …
Christine Kopf, Direktorin
(kommissarisch) des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Auf welche thematischen Schwerpunkte dürfen sich junge Menschen bei LUCAS #47 freuen?
LUCAS ist nicht nur eine Plattform für herausragende Filme, sondern vor allem auch ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Das Festival feiert seit jeher das „Miteinander“ und 2024 ist das auch der thematische Fokus für die »Young European Cinephiles«, die wir jedes Jahr in wechselnder Besetzung nach Frankfurt laden. Diesmal sind es vier filmbegeisterte Jugendliche aus Kroatien und Deutschland, die eine eigene Reihe zum Thema kuratieren, die sie persönlich vorstellen werden. Ich bin gespannt darauf, zu sehen, welche Facetten dieses vielschichtigen Begriffs es in die Filmauswahl der »YECs« geschafft haben.
Wie blicken Sie als bisherige Leiterin der Abteilung Filmvermittlung auf LUCAS?
Ich bin sehr stolz auf das, was das DFF im Bereich Filmbildung leistet, wir legen Wert auf Qualität und eine Verankerung in der Filmkultur, arbeiten viel in Netzwerken, auch international. Neben den Ansätzen und Projekten der Abteilung, aus der ich komme, passiert auch bei LUCAS sehr viel. LUCAS ermöglicht einem Publikum jeden Alters Begegnungen mit ungewöhnlichen Filmen aus der ganzen Welt, aber auch das »Mitmischen!« ist als Prinzip konzeptionell fest verankert. Seit vielen Jahren gibt es eine große Bandbreite von partizipativen Angeboten.
Welche Synergien gibt es zwischen dem DFF und LUCAS?
Für eine Reihe von Programmen steht das Festival im Austausch mit ganz unterschiedlichen Bereichen des DFF. Beispielsweise entwickelt LUCAS jedes Jahr neue kreative Ideen zur Auseinandersetzung mit der aktuellen Sonderausstellung und so wirft die »Fokus.Film.Klasse« einen genauen Blick auf NEUE STIMMEN. DEUTSCHES KINO SEIT 2000. Darüber hinaus bietet LUCAS mit dem Filmclub »Blickwechsel Jetzt!« und den »Minis« weiteren DFF-Filmbildungsprojekten eine Bühne.